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Erzberg 2006



Anfang 2006 beschleunigte sich auf geradezu unglaubliche Weise die Restaurierung
meiner IT, da auf einmal ein konkretes Ziel vor der Tür stand: Das legendäre Erzbergrennen 2006.
Von ein paar Freunden überredet wurde im Frühjahr das Startgeldüberwiesen und
es gab kein zurück mehr.

Wie immer, im letzten Moment, wurde die IT fertig damit sie rechtzeitig am 25. Mai zusammen mit einer WR450, einer
Aprilia RX und einer 400er Husqvarna in einen Anhänger gestapelt werden konnte. Ein paar hundert Kilometer später sorgte dieser Anblick:

dafür, das ich eine Vorstellung davon bekam, was ich mir da eigentlich vorgenommen hatte.

Erstmal gings aber auf den örtlichen Fußballplatz, da uns das Fahrerlager mit Dreck, Generatorenlärm und
zwei Dixie-Klos für 200 Leute nicht so ganz überzeugen konnte. Hier warteten schon ein paar österreichische Freunde
auf uns, die schonmal einen riesigen KTM-Pavillion aufgebaut und den Grill angeheizt hatten. Wahrscheinlich
waren wir die einzige Gruppe am Erzberg in der es keinen KTM- Fahrer gab, dafür aber das größte KTM-Zelt.
Der Abend ging in eine gemütliche, wenn auch leicht verregenet Grillfete über, die aber nicht allzusehr ausartete, da wir
ja schließlich am nächsten Tag ein Motorradrennen vor uns hatten.

Bei ca. 1200 angemeldeten Startern hatten wir mit Startnummern im Bereich von 300-400 noch genug Zeit für
ein anständiges Frühstück, bevor es im Nieselregen zum Vorstart ging. Von ein rutschigen Holzrampe gehts runter auf
die erste Vollgasetappe. Nach ein paar leichten Knicken rund ums Fahrerlager gehts in die Schikane, und danach in die
lange Applauskurve, in der die Masse der Zuschauer stehen. Erstmal folgen wieder mächtig lange Schotterautobahn-
abschnitte, in denen die mutigen den Hahn offen stehen lassen und, je nach Mopped, bis zu 180 Sachen erreichen.
Ich gehe das ganze etwas ruhiger an und begnüge mich mit ca. 120 km/h. Überhaupt ist mein Ergeiz noch sehr bescheiden
und ich begnüge mich erstmal damit bei moderatem Tempo die Strecke kennenzulernen.



Umso höher man auf den Berg kommt, umso kürzer werden die Geraden und enger die Kehren. Die 15 km sind viel zu schnell
hinter mich gebracht, und nachdem noch ein paar KTM's an mir vorbeigebolzt sind, bin ich auch schon im RedBull-Zieltor.
Trotz gemütlichem Tempo hat es für eine 15:06,25 gereicht, die ich auch am zweiten Tag nicht verbessern kann. Dafür war
die Sicht am Samstag zu übel und der Wille heil wieder nach Hause zu kommen zu stark.

Neun Plätze hinter mir kommt die einzige andere IT, die 250er von Erwin Kronberger, ins Ziel. Mit meinem 23 Jahre altem
Oldtimer hab ich immerhin so üble Geräte wie YZ 426, EXC 250 und BMW HP2 verblasen. Dafür wurde ich aber auch von
Moppeds wie z.B. AfricaTwin, Suzi GS 500 und GSXR 750 (hat ja auch doppelt so viel Leistung) gedemütigt.



Bis ich mich für den Hare Scramble qualifiziere werden wohl noch ein paar Jahre vergehen, aber auch so ist es schon ein nettes
Gefühl in der Ergebnissliste mit Namen wie David Knight, Giovanni Sala, Cyril Despres und Travis Pastrana zusammen zu stehen.

Nachdem etwas ruhigerem 2ten Versuch am Samstag waren wir am Sonntag zum zugucken verurteilt, was aber bei dieser Strecke
und dem Sauwetter auszuhalten war. Wer den ORF-Bericht dazu sehen kann, wird mich verstehen.

Fazit: Für ca. 70 Euro Startgeld kann man am Erzberg eine Menge Spass haben, gewaltig im Dreck wühlen und dabei noch
ein paar Helden der MX/Enduroszene bestaunen. Wenns ein 5-Jahresabo geben würde, ich würd sofort unterschreiben!
Bis zum nächsten Mai gibts für die IT noch ein paar Boyesen Reeds, einen DG-Pipes-Auspuff und dann sollte mangelnde
Leistung als Ausrede nicht mehr gelten dürfen.



See You @ Erzberg!

http://www.erzberg.at/ - Der Veranstalter

Video vom Erzberg 2005